Science 2 Business


Mission Statement

Unsere Passion ist die Erforschung und Optimierung neuer Produktionsorganismen für die biotechnologische Herstellung hochwertiger, natürlicher Wirkstoffe.

Dazu nutzen wir neueste Methoden und erarbeiten Konzepte und Verfahren, welche alternative Perspektiven für ein nachhaltiges Wirtschaften in der biotechnologischen Industrie generieren. Unsere Vision ist es damit hocheffiziente Plattformtechnologien für vielfältige Anwendungsbereiche zu entwickeln, welche es unseren Kunden erlauben effizienter und ressourcenschonender produzieren können.

Unsere DNA

Die S2B GmbH & Co. KG wurde 2017 von Dipl. Ing. Rudolf Cordes mit der Absicht gegründet, innovative biotechnologische Lösungsansätze für Landwirtschaft und Industrie voranzutreiben.

Mit einem kleinen Team an Wissenschaftlern entwickelt die S2B neue biotechnologische Verfahren zur Herstellung von pflanzlichen Arzneimittelwirkstoffen (Phytopharmaka), Antibiotikaersatzstoffen und kosmetischen Inhaltsstoffen. Das Unternehmen setzt dabei seinen Fokus im Bereich von Stammentwicklung und Fermentation.

Neben den bewährten biotechnologischen Leistungsträgern, wie der Bäckerhefe oder Escherichia coli, nutzen wir das Potenzial hocheffizienter Pilze und Mikroalgen. Das Unternehmen betreibt am Standort Ahlhorn ein gut ausgestattetes S1-Labor und verfügt über Bioreaktorkapazitäten im Labor- und Pilotmaßstab. Die Geschäftsstrategie der S2B basiert zu 100% auf Forschung und Entwicklung sowie der Lizenzierung unserer patentgeschützten Verfahren.


Drei aktuelle Projekte

Projekt 1: Biotechnologische Herstellung pflanzlicher Triterpene in Labyrinthulomyceten – Projekt Sus-Terpen.

Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch Terpene als Duft- und Geschmacksstoffe oder als bioaktive Wirkstoffe in Medikamenten und Kosmetika. Jeder von uns kennt das natürliche Polyterpen Gummi, den Geruch von Menthol oder den typischen Pfeffergeschmack von Carophyllen. Terpene zählen jedoch auch zu den wichtigsten Arzneimittelwirkstoffen.

Als prominente Beispiele seien hier das Malariatherapeutikum Artemisinin oder das in der Krebsbehandlung eingesetzte Pacilitaxel (Taxol) genannt. Der aktuelle Weg zur Herstellung von Terpenen beruht jedoch auf der destruktiven Exploration mariner (Fischöl) und fossiler Ressourcen (Erdöl) oder wenig effizienter Landwirtschaft, hauptsächlich in Entwicklungsländern, in welchen diese mit dem Nahrungsmittelanbau in Konkurrenz stehen. Für eine nachhaltige biotechnologische Herstellung stehen zurzeit nur wenige effiziente Produktionssysteme zur Verfügung.

Hier einige konkrete Beispiele:
Ca. 40% des globalen Marktes für Squalen, eines speziell in der Kosmetikindustrie relevanten Triterpens, werden aus Fischöl hergestellt. Zur Bereitstellung von einer Tonne Squalen werden ca. 3.000 Haie verarbeitet (Ciriminna et al. 2014). Neben einer drastischen Dezimierung der Haipopulationen in den Weltmeeren (Baum et al. 2003) ist die Rohstoffquelle Haifischlebertran häufig mit Polychlorbiphenylen, Schwermetallen, dem Hautirritationen auslösenden Pristane oder marinen Toxinen belastet. Um 1 kg des Terpengeschmacksstoffes Nootkaton herzustellen müssen 400 Tonnen Grapefruits verarbeitet werden. Um ein 1 kg des wertvollen Saffranterpenes Crocetin zu gewinnen, werden ca. 3,3 Tonnen kg Safran benötigt. Dies entspricht in etwa 360-560 Mio. einzelnen und händisch geernteten Crocus sativus Pflanzen.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens „BioProMare: Sus-Terpen“ arbeiten wir gemeinsam mit Verbundpartnern an der Entwicklung einer neuartigen und hocheffizienten Plattformtechnologie zur biotechnologischen Herstellung von Triterpenen. Als Produktionsorganismen nutzen wir dazu marine Netzschleimpilze, welchen wir mittels moderner Verfahren der Stamm- und Bioprozessentwicklung beibringen die Triterpene Squalen, Ursol-, Oleanolsäure und Lupeol in großen Mengen zu synthetisieren.

Um mehr Nachhaltigkeit in der biotechnologischen Produktion zu generieren und damit einen Schritt vorwärts auf dem Weg zu einer ökologischen Recyclingwirtschaft mit geschlossenen Stoffkreisläufen zu beschreiten, werden organische Nebenstoffströme als Fermentationssubstrate genutzt sowie Rezyklierungskonzepte entlang der gesamten Produktionskaskade implementiert.

Unsere Arbeit wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 – „Neue biotechnologische Prozesse auf der Grundlage mariner Ressourcen – BioProMare“ gefördert.

Baum, J.K. (2003). Collapse and Conservation of Shark Populations in the Northwest Atlantic. Science 299, 389–392.

Ciriminna, R., Pandarus, V., Béland, F., and Pagliaro, M. (2014). Catalytic Hydrogenation of Squalene to Squalane. Organic Process Research & Development 18, 1110–1115.

Projekt 2: „Endofect“ – Herstellung proteinbasierter Antibiotikaersatzstoffe

Ein sehr vielversprechender, alternativer Ansatz zur Bekämpfung pathogener Keime bei Menschen und Tier nutzt das enzymatische Repertoire bakterieller Viren, der sogenannten Bakteriophagen. Bakteriophagen haben im Laufe der Evolution sehr effiziente und extrem spezifische Mechanismen entwickelt, um ihre Wirtsbakterien zu lysieren.

Diese, auf der Wirkung von Endolysinen (zellwandzerstörenden Enzymen) und Holinen (porenbildenden Membranproteinen) beruhenden biologischen Prozesse, besitzen mehrere herausragende Eigenschaften:

  • die Fähigkeit selektiv nur unerwünschte, pathogene Bakterien abzutöten, ohne dabei das gesundheitsfördernde Mikrobiom zu stören,
  • die Fähigkeit multiresistente Keime effizient abzutöten,
  • die Fähigkeit nicht-wachsende, biofilmbildende Keime effizient abzutöten,
  • sehr selten Resistenzen auszubilden (Fischetti 2005, Schuch et al. 2002) und
  • nach Inaktivierung kein gesundheits- oder umweltgefährdendes Risiko darzustellen, da Endolysine natürliche Proteine sind.

In Kooperation mit den Unternehmen LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH und NOVAgreen Projektmanagement GmbH entwickelt die S2B GmbH & Co. KG neuartige, stabilitätsoptimierte Endolysine für den Sektor Animal Health.

Das Projekt „Endofect“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) im Rahmen des Zentralen Innovationsprogrammes Mittelstand (ZIM) gefördert.

Fischetti,V.A. (2005) Bacteriophage lytic enzymes: novel anti-infectives. Trends in Microbiology, 13, 491–496.
Schuch,R., Nelson,D. and Fischetti,V.A. (2002) A bacteriolytic agent that detects and kills Bacillus anthracis. Nature, 418, 884–889.

Projekt 3: Heterotrophe Mikroalgen als Plattform für die industrielle Biotechnologie

Zusätzlich zu ihrer phototrophen Natur sind einige Algenspezies zu heterotrophem Wachstum im Dunkeln befähigt. Die Verwertung von Zuckern und anderer niedermolekularer organischer Substrate stellt eine für die Biotechnologie überaus wünschenswerte Eigenschaft dar, ermöglicht sie doch die Nutzung klassischer Fermentationstechnologie.

Hohe Wachstumsraten, die Befähigung zur Anreicherung großer Mengen an pflanzenähnlichen Stoffwechselprodukten, wie Carotinoiden, Phytosterolen und bereits etablierte heterotrophe Hochzelldichteverfahren (Bumbak et al. 2011) bilden die Grundlage zur Etablierung von Algenstämmen wie Chlorella zofingiensis, Auxenochlorella protothecoides, Coelastrella stricolata, Galdieria sulphuraria, u.a. als neue Produktionssysteme für heterologe Biosyntheseprodukte. S2B erarbeitet die dazu notwendigen molekularbiologischen Methoden und setzt einen essentiellen Schwerpunkt im Bereich der Nutzung von Nebenstoffströmen aus Agrar- und Lebensmittelindustrie als alternative Fermentationssubstrate.

Bumbak,F., Cook,S., Zachleder,V., Hauser,S. and Kovar,K. (2011) Best practices in heterotrophic high-cell-density microalgal processes: achievements, potential and possible limitations. Appl Microbiol Biotechnol, 91, 31–46.

Unser Team

Dipl. Ing. Rudolf Cordes
Geschäftsführer

Dr. Christoph Schwarz
Leiter Forschung und Entwicklung

BSc. Christian Preuß
Forschung und Entwicklung

BSc. Laurenz Möhlenhaskamp
Forschung und Entwicklung

Dipl. Ing. Caroline Cordes
Business Administration


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Unser Ansprechpartner für ihre Fragen ist Dr. Christoph Schwarz.